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Kind fährt mit dem Fahrrad über eine Rampe, ein Erwachsener leistet Hilfestellung.

Bewegung ja oder nein? Wie Menschen entscheiden

Was braucht ein Mensch, damit er Bewegungsangebote nutzt? Diese Frage und welche bewussten und unbewusste Entscheidungsprozesse für die Wahl des Angebots verantwortlich sind, thematisierte die diesjährige hepa-Tagung im September 2020, die erstmals als Online-Veranstaltung durchgeführt wurde.

Rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung bewegt sich nicht oder zu wenig (gemäss Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit BAG). In der Studie «Sport Schweiz 2020» wurden 1855 Nichtsportler befragt, wieso sie keinen Sport treiben. Als Hauptgründe wurden genannt: zu wenig Zeit (34,7 %), zu hohe Arbeitsbelastung, zu müde für Sport (24,8 %) sowie Sport macht mir keinen Spass (23,1 %)

Die Menschen abholen

Sportangebote gibt es in der Schweiz unzählige, so viele, dass manche Menschen in diesem «Angebotsdschungel» verloren sind. Julia Schmid, wissenschaftliche Assistentin im Institut für Sportwissenschaft an der Universität Bern, zeigte in ihrem Referat, welche Merkmale darüber entscheiden, ob eine Aktivität als passend wahrgenommen wird und wie Leute unterstützt werden können, damit sie eine passende Aktivität finden und auch ausüben.

Im Alltag verhalten sich Menschen oft nicht rational und auch nicht immer gemäss ihren Vorsätzen. Dies insbesondere, wenn es um die eigene Bewegung geht. Lisa Peyer, Behavioral Designerin bei FehrAdvice, gab einen Einblick in die Verhaltensökonomie, die zwischen den Systemen des Denkens und Handelns unterscheidet, um erfolgreiche Lösungsansätze für eine nachhaltige Bewegungsförderung zu finden. In verhaltensökonomischen Workshops erörterten die Teilnehmenden, wie sie arbeitstätige Eltern, Mädchen, die wenig Sport treiben, Personen bei Eintritt in die Pension oder Personen nach einer Rehabilitationsphase anhand ihrer Bereitschaft und ihres Bewusstseins für Bewegung einstufen würden. Danach entwickelten die Teilnehmenden darauf abgestimmte Massnahmen, um die jeweilige Zielgruppe darin zu bestärken, regelmässige Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. Begleitend dazu hat das BAG den verhaltensökonomischen Handlungsleitfaden «Verhalten verstehen und adressieren» herausgegeben.

Netzwerken ist auch online möglich

Hepa.ch, das Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz, erhielt viel positives Feedback zur Online-Tagung. Natascha Wyss, Tagungsverantwortliche und Leiterin Netzwerk hepa.ch am Bundesamt für Sport BASPO: «Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den verschiedenen Bereichen sowie Verantwortliche der Erziehungs-, Bildungs- und Gesundheitsbranche konnten viele gute Ideen und Eindrücke mitnehmen, die für sie künftig bei der Planung von Angeboten hilfreich sind. Es zeigte sich, dass Netzwerken auch online möglich ist».

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Kontakt

Nicole Ruch
Abteilung Prävention nichtübertragbare Krankheiten

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