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Gesundheitsbefragung 2022

Gesundheitsbefragung zeigt: Prävention nimmt wichtigen Stellenwert ein

Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer fühlt sich gesund. Gleichzeitig leidet mehr als ein Drittel der Bevölkerung an einem dauerhaften gesundheitlichen Problem und die psychische Belastung ist gestiegen – insbesondere bei jungen Frauen. Dies ergibt die schweizerische Gesundheitsbefragung 2022. Die Resultate zeigen: Prävention und Gesundheitsförderung sind zentrale Pfeiler unseres Gesundheitssystems.

Alle fünf Jahre fühlt das Bundesamt für Statistik (BFS) der Gesundheit der Schweizerinnen und Schweizer auf den Zahn. Die neuesten Zahlen stimmen positiv: 85 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren geben an, dass es ihnen gut gehe – sowohl körperlich als auch psychisch. 83 Prozent fühlen sich zudem laut der Befragung glücklich.

Psychische Belastung steigt

Dennoch hat die psychische Belastung zugenommen: Haben 2017 noch 15 Prozent der Befragten an mittleren oder starken psychischen Belastungen gelitten, waren es 2022 18 Prozent. Besonders die 15- bis 24-jährigen sind betroffen: Unter ihnen leiden 22 Prozent an starker oder mittlerer psychischer Belastung. Bei Frauen ist dieser Wert besonders hoch: 9 Prozent der jungen Frauen sind stark und 20 Prozent mittel stark psychisch belastet. Zudem litten 18 Prozent der 15- bis 24-jährigen Frauen 2022 an Angststörungen. Die Gründe dafür können vielfältig sein, etwa Belastungen im familiären Umfeld, Leistungsdruck in der Schule, Zukunftsängste oder ein problematischer Umgang mit sozialen Medien.

Tabakkonsum im internationalen Vergleich weiterhin hoch

Während der Alkoholkonsum in den letzten 30 Jahren deutlich zurückgegangen ist, hat der Tabakkonsum in der Schweiz nur einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Haben vor 30 Jahren noch 30 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer regelmässig geraucht, sind es 2022 immer noch 24 Prozent. Im internationalen Vergleich ist dieser Wert hoch und zeigt, dass es im Tabakregulierungsbereich noch viel Potenzial gibt.

Ältere leiden oft an Gesundheitsproblemen

Die schweizerische Gesundheitsbefragung hat auch ergeben, dass ein Drittel der Bevölkerung an einem dauerhaften Gesundheitsproblem leidet. Bei den über 65-Jährigen ist es sogar die Hälfte. Aufgrund dieser chronischen Gesundheitsprobleme sind 8 Prozent von ihnen in ihren Alltagsaktivitäten stark eingeschränkt.

Risikofaktoren reduzieren

Rund 80 Prozent der Gesundheitskosten in der Schweiz werden durch die häufigsten nichtübertragbaren Krankheiten (NCD) verursacht, Tendenz aufgrund der demographischen Entwicklung steigend. Zu den NCD zählen etwa Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Erkrankungen des Bewegungsapparates oder der Atemwege sowie psychische Erkrankungen oder Demenz. Etwa die Hälfte dieser Erkrankungen könnte durch einen gesunden Lebenswandel verzögert oder vermindert werden. Das BAG setzt sich deshalb in Zusammenarbeit mit den Kantonen, Gesundheitsförderung Schweiz und weiteren Partnern für die Prävention und Gesundheitsförderung ein. Ein zentrales Instrument ist die «Nationale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten» (NCD-Strategie), welche zum Ziel hat, die Anzahl Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden, zu verringen und den Menschen ein möglichst langes Leben bei guter Gesundheit zu ermöglichen. Sie soll nächstes Jahr verlängert werden – und künftig ein weiteres Augenmerk auf die psychische Gesundheit und das Übergewicht legen.

Quellen

Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022

Leporello Schweizerische Gesundheitsbefragung (Übersicht) 

Kontakt

Annette Fahr
Sektion wissenschaftliche Grundlagen


Sebastian Mader
Sektion wissenschaftliche Grundlagen

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