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Claudio Bolzman

Gute Lebensqualität für die ältere Migrationsbevölkerung

Das Nationale Forum Alter und Migration vernetzt wichtige Akteure aus den Bereichen Gesundheit, Alter, Integration und Migration. Mit Claudio Bolzman von der Hochschule für Soziale Arbeit Genf hat die Plattform fortan einen neuen Präsidenten mit langjähriger Forschungserfahrung und persönlichem Bezug zum Thema.

Claudio Bolzman, Soziologe und Honorarprofessor an der Universität Genf, löst Therese Frösch ab, die sich neun Jahre als Präsidentin für das Nationale Forum Alter und Migration eingesetzt hat. Bolzman lehrt und forscht seit Jahren zum Thema Lebensbedingungen der älteren Migrationsbevölkerung in der Schweiz. Er hat auch einen persönlichen Bezug zum Thema Migration, da er aus Chile stammt.
In einem Interview zu seiner neuen Aufgabe erklärt er: «Ich hoffe, dass ich zur wichtigen Arbeit, die das Forum bis heute geleistet hat, weiter beitragen kann und dass wir gemeinsam geeignete Massnahmen ergreifen, um eine gute Lebensqualität für die ältere Migrationsbevölkerung in der Schweiz zu fördern». Lesen Sie in diesem Interview, was Claudio Bolzman motiviert, welche Erkenntnisse er aus seiner Forschungstätigkeit gewonnen hat, welche Herausforderungen sich hinsichtlich der älteren Migrationsbevölkerung in der Schweiz stellen und wo er Schwerpunkte für die kommenden Jahre setzen möchte.

Bedürfnisse beachten

Das Nationale Forum Alter und Migration begründet seine Aufgabe darin, dass Migrantinnen und Migranten nach ihrer Pensionierung meist in der Schweiz bleiben und nicht – wie lange angenommen wurde – in ihre Herkunftsländer zurückkehren. Ihre Lebensumstände im Alter werden nicht nur von ihrer früheren, oft belastenden Erwerbstätigkeit in der Schweiz beeinflusst, sondern auch von den Umständen ihrer Migration: ob sie zum Beispiel in jungen Jahren auf der Suche nach Arbeit eingewandert sind oder in fortgeschrittenem Lebensalter vor Krieg und Verfolgung geflüchtet sind. Um ältere Migrantinnen und Migranten nicht zu benachteiligen, muss ihren Bedürfnissen im Gesundheitswesen und in der Alterspflege besondere Beachtung geschenkt werden. Dies wird zurzeit gerade wieder deutlich bei den Schutzsuchenden aus der Ukraine, unter denen sich auch ältere Menschen mit Beeinträchtigungen befinden. Oft sind die Institutionen zu wenig auf diese Aufgabe vorbereitet und sollten entsprechende Kompetenzen aufbauen.

Fachkräfte sensibilisieren

Das Nationale Forum Alter und Migration hat das Ziel, die Öffentlichkeit und Fachkräfte im Altersbereich für die Lebensumstände und Anliegen der älteren Migrationsbevölkerung zu sensibilisieren. Mit Öffentlichkeits-, Bildungs- und Grundlagenarbeit setzt sich das Forum für die Verbesserung der gesundheitlichen und sozialen Situation älterer Migrantinnen und Migranten in der Schweiz ein. Die Plattform unterstützt damit die Interessen von Migrantinnen und Migranten, stärkt ihre Rechte und fördert ihre Integration. Partnerorganisationen des Forums sind nebst dem BAG das Bundesamt für Sozialversicherungen, die Eidgenössische Migrationskommission und die Hochschule für Soziale Arbeit Genf.

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Kontakt

Milenko Rakic
Sektion Nationale Gesundheitspolitik


Hildegard Hungerbühler
Nationales Forum Alter und Migration und Schweizerisches Rotes Kreuz

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