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Kinder aus Familien mit risikoreichem Substanzkonsum: eine Bilanz für die Schweiz

Wenn Eltern rauchen, zu viel Alkohol oder andere Substanzen konsumieren, hat dies negative Folgen für ihre Kinder. Eine neue Studie zeigt: Jedes dritte Kind lebt mit elterlichem Nikotinkonsum, bei jedem siebzehnten Kind trinken die Eltern regelmässig zu viel Alkohol.

Kinder, deren Eltern regelmässig und in hohem Mass Substanzen wie Alkohol, Tabak oder illegale Drogen konsumieren, können in ihrer körperlichen und seelischen Entwicklung nachhaltig geschädigt werden. Das äussert sich zum Beispiel in sozialen Problemen, Verhaltensauffälligkeiten oder gesundheitlichen Schäden wie Atemwegserkrankungen wegen Passivrauchexposition. Die Studie «Kinder aus Familien mit risikoreichem Substanzkonsum», welche die Berner Fachhochschule im Auftrag des BAG durchgeführt hat, liefert Zahlen zur Tragweite der Problematik.

Ausmass des Problems

In der Schweiz lebt rund jedes dritte Kind in einem Umfeld, in dem ein oder beide Elternteile täglich nikotinhaltige Produkte konsumieren. Jedes siebzehnte Kind wächst in einer Wohnung auf, in der die Eltern rauchen. Von risikoreichem Alkoholkonsum der Eltern sind 5,8% der Kinder betroffen. Kinder mit Eltern, die illegale Drogen (z.B. Cannabis, Kokain, Heroin) konsumieren, gibt es seltener (1,8%).

Soziale Determinanten sind entscheidend

Jungen und Mädchen aus Einelternhaushalten und aus Familien mit tieferem Einkommen leben besonders häufig mit Eltern, die risikoreich Substanzen konsumieren. Das zeigt sich über sämtliche Substanzen hinweg. Es sind öfter die Väter, die risikoreich konsumieren, als die Mütter. Auffallend stark sind die sozialen Einflüsse auf den Konsum von Nikotin. Nicht nur das Einkommen, sondern auch die Bildung und ein allfälliger Migrationshintergrund haben einen starken Einfluss auf den elterlichen Konsum von Tabakwaren und E-Zigaretten.

Frischer Familienzuwachs – Schutz vor elterlichem Risikokonsum?

Die Studie zeigt, dass die Eltern von jungen Kindern deutlich seltener risikoreich Alkohol oder Nikotin konsumieren. Sind die Kinder älter, so konsumieren die Eltern öfter risikoreich. Das legt die Vermutung nahe, dass junge Kinder das Konsumverhalten ihrer Eltern positiv beeinflussen.

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Kontakt

Marc Wittwer
Sektion Wissenschaftliche Grundlagen

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