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Peer-to-Peer: auf Augenhöhe über Covid-19 informieren

Zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie ist Information und Sensiblisierung der gesamten Bevölkerung wichtig. Um auch diejenigen zu erreichen, die unsere offiziellen Landessprachen nicht sprechen, stellt das BAG Informationen in zahlreichen Sprachen bereit und unterstützt deren zielgruppengerechte Verbreitung über Peers.

Es ist im Interesse der öffentlichen Gesundheit, dass Informationen zu Covid-19 und zu den erforderlichen Massnahmen alle erreichen – unabhängig von Sprache, Herkunft, sozialem Status und Bildungsniveau. Das BAG informiert daher mehrsprachig und auch in leichter Sprache. Dennoch werden fremdsprachige und bildungsferne Personen durch die herkömmlichen Informationskanäle oft nicht erreicht.

Vertrauenswürdig und auf Augenhöhe

Fachpersonen im Gesundheits- und Sozialwesen sind wichtig für die Stärkung der Gesundheitskompetenz von benachteiligten Zielgruppen innerhalb der Migrationsbevölkerung. Auch hat sich Informationsvermittlung als besonders erfolgreich erwiesen, die auf den sozialen Kontext abgestimmt ist und bestehende Netzwerke berücksichtigt. Peer Educators, geschulte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus derselben sozialen Gruppe, kommunizieren auf Augenhöhe. Sie erreichen sozial benachteiligte Personen besonders gut und sind glaubwürdig.

Das BAG unterstützt daher mehrere Projekte zur Peer-to-Peer-Information in der Migrationsbevölkerung: In den Projekten von Femmes-Tische / Männer-Tische und von Public Health Services werden bereits vorhandene Kommunikationskanäle in der Migrationsbevölkerung genutzt, um Informationen ansprechend zu vermitteln. Wissen wird dabei nicht einseitig präsentiert, sondern im vertraulichen Gespräch oder in lebhaften Diskussionen vermittelt. Die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema soll das Befolgen der Handlungsempfehlungen im Alltag fördern und erleichtern.

Motivieren im persönlichen Kontakt

Die Organisation Femmes-Tische / Männer-Tische kann sich bei diesem Vorgehen auf ein grosses und in den Kantonen gut verankertes Netzwerk von ausgebildeten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren stützen. Diese vermitteln die wichtigsten Informationen in ihren eigenen sozialen Netzwerken an mehr als zwanzig Sprachgemeinschaften. Dies geschieht – zielgruppengerecht aufgearbeitet – je nach Stand der Pandemie online oder in kleinen Gruppen. Durch persönlichen Kontakt ist in beiden Fällen eine niederschwellige Wissensvermittlung gewährleistet.

Public Health Services erreicht die Zielgruppen dagegen in Zusammenarbeit mit Organisationen der Migrationsbevölkerung (z. B. Vereinen, religiösen Organisationen oder Gewerkschaften). Mittels Online-Veranstaltungen führen Ärztinnen und Ärzte aus neun unterschiedlichen Sprachgruppen durch eine Präsentation und können als Fachpersonen auf Fragen der Teilnehmenden eingehen.

Eine weitere Umsetzung der Peer-to-Peer-Wissensvermittlung ist in Zusammenarbeit mit den mannigfaltigen Medien der Migrationsbevölkerung möglich. Weitere Informationen dazu bietet der Artikel über migesmedia.ch.

Bildnachweis: Walter Imhof, 2014 (Copyright: BAG)

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Kontakt

Sabina Hösli
Sektion Gesundheitliche Chancengleichheit

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