View {title}

zurück

Information for migrants, their relatives and other interested persons and institutions

Edition No. 117
Jun. 2017
The Relatives

Information. In Switzerland, numerous publications address migrants to inform them on health issues in their mother tongue. Owing to the various language and structural barriers they face, access to preventive medicine and healthcare is difficult for many of them. The internet site migesplus.ch is an important source for health guides translated in various languages of the migrant population.

Portrait aus «Wir bleiben» (Ehepaar Gjidodaj)

Portrait aus dem Film «Wir bleiben» (Ehepaar Lamelas)

Portrait aus dem Film «Wir bleiben» (Ehepaar Poons)

«Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen.» Dies stellte Max Frisch bereits 1965 fest, in seinem Vorwort zu Alex J. Seilers Buch «Siamo italiani – Die Italiener. Gespräche mit italienischen Arbeitern in der Schweiz», das ein Jahr nach der gleichnamigen Filmproduktion erschienen ist. Der Anfang 2017 durch das Schweizerische Rote Kreuz lancierte Film «Wir bleiben» zeigt eine Realität, die durchaus als Fortsetzung gelesen werden kann: Denn was passiert, wenn diese «Arbeitskräfte» hier sesshaft werden, es ihnen hier gefällt, sie Familien gründen, sie langsam alt und gebrechlich werden? Ist das Schweizer Gesundheitssystem auf Migrantinnen und Migranten vorbereitet? Wo können Angehörige rasch und niederschwellig Hilfe bekommen, wenn Ehepartner oder Eltern krank werden?

Die Menschen sind geblieben

Bis in die 1990er Jahre gingen Fachleute davon aus, dass Migrantinnen und Migranten im Alter in ihre Herkunftsländer zurückkehren werden. Heute zeigt sich, dass dies oft nicht der Realität entspricht: In der Schweiz nimmt die soziokulturelle Vielfalt der älteren Wohnbevölkerung zu. Ende 2015 umfasste die ständige ausländische Wohnbevölkerung ab 50 Jahren nahezu 500'000 Personen. Zugleich wächst die Anzahl älterer Migrantinnen und Migranten, die aufgrund ihrer oft schlechteren gesundheitlichen und materiellen Lage auf eine gute, ihren Bedürfnissen Rechnung tragende Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung angewiesen sind. Dies bedeutet eine Herausforderung für das schweizerische Gesundheitswesen, auf die viele Institutionen noch zu wenig vorbereitet sind.

Sensible Porträts älterer Migrantinnen und Migranten Porträtiert werden in «Wir bleiben» drei ältere Ehepaare und ein 91-jähriger Mann, die im Lauf ihres Lebens aus Italien, Spanien, Kosovo, China und Japan in die Schweiz eingewandert sind. Beruflich waren sie hierzulande als Fabrikarbeiter, Haushaltshilfe, Metzger, Kellner oder Verkäuferin tätig. Hier gründeten sie ihre Familien und hier möchten sie auch ihren Lebensabend verbringen.

Herr Gjidodaj erhält Unterstützung durch die Spitex. Das Ehepaar Lamelas setzt sich aktiv mit dem Älterwerden auseinander. Herr Calandra wohnt in der mediterranen Abteilung eines Altersheims. Herr Poons schwere Krankheit erfordert die Betreuung in einem Pflegeheim.

«Wir bleiben» gibt Einblick in den Alltag und die Lebenssituationen älterer Migrantinnen und Migranten. Der Film vermittelt anschaulich Sachinformationen und zeigt, welche Bedürfnisse an Information, Unterstützung oder Integration bestehen und wie Gesundheits- und Alterseinrichtungen sowie Schulungsangebote diese Anliegen aufgreifen.

Wo finde ich Informationen?

Es gibt in der Schweiz bereits ein grosses Angebot an Broschüren, Merkblättern, Informations- und Lehrfilmen, Schulungsunterlagen und anderen Arbeitsund Informationsmaterialien zu Gesundheitsfragen. Sowohl Fachleute (Pflegende) als auch Laien (Angehörige oder direkt Betroffene) finden auf den im Folgenden empfohlenen Websites Rat und Unterstützung. Diese sind zum Teil auch auf Migrantinnen und Migranten zugeschnitten.

Informationsangebote für Angehörige, Laien und Fachpersonen

Brochures, films and other resources can be ordered online or downloaded. Moreover, migesplus.ch provides tips and tools as well as financial support for the development, translation, production and dissemination of migrant-specific health guides. migesplus.ch is a project of the Swiss Red Cross within the national Migration and Health Programme run by the Federal Office for Public Health (FOPH). migesplus.ch helps migrants, their relatives and other interested persons to get to the needed information. It is as well for professionals and institutions working in the healthcare, social services and educational sectors who advise migrants and provide information on health topics, and for publishers of health information. www.migesplus.ch

Contact

Agathe Blaser, section Health Equity, agathe.blaser@bag.admin.ch

Nach oben