Das Programm DigiSanté ist ein starkes Signal
Mär. 2025DigiSanté
Forum. Die Akteure des Schweizer Gesundheitswesens sind sich spätestens seit den Erfahrungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie einig: Die digitale Transformation im Gesund-heitswesen muss rasch gemeinsam vorangetrieben werden. Es ist deshalb erfreulich, dass das Programm DigiSanté per Anfang dieses Jahres starten konnte. Bei der Umsetzung können die Kantone mit ihren Erfahrungen und ihrer Expertise einen wichtigen Beitrag leisten.
Mit DigiSanté hat die Politik auf Bundesebene ein klares Bekenntnis zur Digitalisierung des Gesundheitswesens mit den dafür nötigen Investitionen abgegeben. Für die erfolgreiche Umsetzung müssen die voraussichtlich rund 50 verschiedenen Vorhaben von DigiSanté nun auf eine Roadmap übertragen werden. So können die Kantone einschätzen, wo sie unterstützen können und wo Potenzial für Synergien vorhanden ist. Es könnte sinnvoll sein, bestehende kantonale Lösungen in diese Roadmap zu integrieren, um so schnell Wirkung zu erzielen.
Beträchtliches Einsparpotenzial
Im Kanton Bern haben wir im Rahmen der Digitalstrategie bereits verschiedene Projekte umgesetzt, die sich positiv auf die Quantität, Qualität und Transparenz der Verwaltungsprozesse ausgewirkt haben. So lassen sich die Berufsausübungsbewilligungen für verschiedene Berufe im Gesundheitswesen inzwischen per Applikation beantragen und bearbeiten. Und die Beiträge des Kantons Bern an die stationären Spitalbehandlungen von insgesamt rund 1,2 Milliarden Franken pro Jahr werden inzwischen automatisiert abgerechnet. Dadurch lassen sich bis zu 9 Millionen Franken pro Jahr einsparen.
Die Förderung der digitalen Transformation ist auch ein zentraler Aspekt der Gesundheitsstrategie 2020-2030 des Kantons Bern. In der Teilstrategie zur Integrierten Versorgung werden unter anderem die Leistungserbringer in die Pflicht genommen. Sie sind angehalten, Gesundheitsnetzwerke zu bilden und dabei einheitliche Strukturen und Prozesse für alle beteiligten Leistungserbringer zu schaffen. Durch die Einführung von einheitlichen Lösungen und IT-Strukturen lassen sich Arbeitsprozesse vereinfachen und automatisieren, die interprofessionelle Zusammenarbeit verbessern, neue telemedizinische Behandlungsangebote entwickeln und das Selbstmanagement der Patientinnen und Patienten (zum Beispiel durch Gesundheits-Apps) fördern. Ein wichtiges Element ist zudem das elektronische Patientendossier (EPD). Der Kanton Bern engagiert sich in der Entwicklung und Verbreitung des EPD und er fordert dessen flächendeckende Nutzung bei den Leistungserbringern ein.
Plattform zu übertragbaren Krankheiten hat Priorität
Das Programm DigiSanté ist gut aufgestellt, die kantonalen Behörden und die anderen relevanten Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen wurden von Beginn weg einbezogen. Nun geht es an die Umsetzung der ersten Projekte. Hohe Priorität für alle Kantone hat zum Beispiel die Schaffung einer modernen nationalen Plattform für den Vollzug der Meldepflicht von übertragbaren Krankheiten durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG), die Kantone und Leistungserbringer.
Kontakt
Daniel Arn, Leiter Digital Management, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern