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Nationale Kampagne «Das EPD wirkt.»

Ausgabe Nr. 138
Okt. 2023
Elektronisches Patientendossier

Mit «Das EPD wirkt.» lancierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Juni 2023 zusammen mit den Kantonen eine Partnerkampagne für die Sensibilisierung der Gesundheitsfachpersonen. Im Laufe des Jahres 2024 soll die Kampagne auch für die Bevölkerung ausgerollt werden.

Einerseits sollen Gesundheitsfachpersonen selbst über das elektronische Patientendossier (EPD) und dessen Vorteile und Funktionen informiert werden. Andererseits spielen Gesundheitsfachpersonen auch eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des EPD, denn sie stehen tagtäglich in Kontakt mit Patientinnen und Patienten. Aus diesem Grund richtet sich die Kampagne zuerst an Gesundheitsfachpersonen und stellt diesen kostenloses Informationsmaterial, Testimonial-Inserate, Plakate, Kugelschreiber und Schulungsunterlagen zur Verfügung.

Gesundheitsfachpersonen als Teil der Kampagne

Akutspitäler, Rehabilitationskliniken, psychiatrische Kliniken, Pflegeheime und Geburtshäuser sowie ab 2022 neu zugelassene Arztpraxen sind verpflichtet, sich dem EPD anzuschliessen. Andere Gesundheitsfachpersonen und vor 2022 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker oder Spitex-Dienstleistende können sich dem EPD freiwillig anschliessen.

Das EPD ist also zum Beispiel für die Spitex freiwillig. Dennoch unterstützt Spitex Schweiz das EPD tatkräftig, unter anderem als Teil der Kampagne (siehe Testimonial oben); denn gerade auch für ambulante Leistungserbringer hat das EPD viele Vorteile. Die drei weiteren Testimonials mit einer Pflegeexpertin aus einem Spital, einem Facharzt für Allgemeine Innere Medizin und einem Apotheker finden Sie unter www.patientendossier.ch/epd-publikationen.

«Wir brauchen stets Zugang zu aktuellen Informationen»

Rachel Jenkins ist Pflegeexpertin APN bei der Spitex Zürich. Sie erklärt, warum sie sich für die nationale Informationskampagne engagiert und was das EPD für sie persönlich bedeutet.

Warum unterstützen Sie die Kampagne zum EPD?

Das EPD soll auch bei allen Spitex­ Organisationen bald eingeführt werden. Das kann dazu beitragen, dass es sich schweizweit durchsetzt. Doch für die Einführung braucht es Akzeptanz und Vertrauen in den Datenschutz – sowohl von der Bevölkerung als auch von uns Pflegenden. Das EPD kann uns den Alltag vereinfachen. Deshalb bin ich gerne Teil der Kampagne.

Wie schätzen Sie die Bedeutung des EPD für die Gesundheitsversorgung ein?

Wenn alle Beteiligten, also Patientinnen und Pati­enten, deren Angehörige sowie die Gesundheitsfachpersonen als Team zusammenarbeiten, gibt es die besten Ergebnisse. Das erlebe ich täglich wäh­rend meiner Arbeit bei der Spitex. Nur im Team können die verschiedenen Behandlungen und die Pflege gut auf die individuelle Situation abgestimmt werden. Ein einfacher, sicherer Datenaustausch hilft enorm. Das EPD kann eine effiziente Grundlage für den notwendigen Informationsfluss sein. So wird die Sicherheit erhöht, Doppelspurigkeit vermieden, Kosten werden reduziert und die Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung steigt.

Welche Veränderungen erwarten Sie in Ihrem Alltag durch die Einführung des EPD?

In der Spitex begleiten wir Menschen mit komple­xen gesundheitlichen Herausforderungen zu Hause. Die Pflegesituationen werden anspruchsvoller. Wir von der Pflege brauchen stets Zugang zu aktuellen und vollständigen Informationen wie Diagnosen, Medikamenten, Verordnungen für Nachbehand­lungen oder zur Patientenverfügung. Nur so können wir effizient arbeiten. Heutzutage kostet der Infor­mationsaustausch zwischen verschiedenen Fachper­sonen viel Zeit. Das EPD kann hier vereinfachen. Ich wünsche mir, dass ich die so gewonnene Zeit für meine Patientinnen und Patienten einsetzen kann.

Wie können Gesundheitsfachpersonen zur Verbreitung des EPD beitragen?

Gesundheitsfachpersonen können die Inhalte zur Kampagne zum Beispiel auf ihren Social ­Media­ Ka­nälen teilen und kommentieren, um die Botschaften bekannt zu machen. Zur Verbreitung des EPD kön­nen Gesundheitsfachpersonen beitragen, indem sie sich über die Möglichkeiten informieren und Patien­tinnen und Patienten auf das EPD aufmerksam machen.

Wie kann erreicht werden, dass die Bevölkerung das EPD unterstützt?

Die Menschen müssen erkennen, dass ihnen das EPD etwas nützt und es ihre Gesundheit schützt: Dass beispielsweise Medikationsfehler vermieden werden können, wenn alle Beteiligten schnell und zuverlässig auf die gleichen Daten zugreifen kön­nen. Gesundheitsdaten sind sehr persönlich und darum besonders schützenswert. Die Patientinnen und Patienten müssen darum allen Gesundheits­fachpersonen vertrauen können, denen sie Einsicht in ihr Dossier geben wollen. Doch ich bin zuver­sichtlich: Das EPD wird sich durchsetzen. Das wird unsere Arbeit erleichtern.

Informationsmaterial bestellen

Informationsmaterial (Testimonial­ Inserate, Plakate, Grafiken, Kugelschreiber und Schulungsmaterial) für Gesundheitsfachper­sonen und Patientinnen und Patienten kann unter www.patientendossier.ch/publikationen heruntergeladen oder bestellt werden.

Kontakt

Jeannette Portmann / Didier Bonvin
Co ­Projektleitung EPD­ Kampagne
Sektion Gesundheitsinformation und Kampagnen
Bundesamt für Ge­sundheit

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