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Aus erster Hand

Ausgabe Nr. 80
Mai. 2010
Prävention rentiert!

Editorial Stefan Spycher. Gut gemachte Prävention kann entscheidend zur Verbesserung der Gesundheit beitragen. Aber macht sie sich auch wirtschaftlich bezahlt? Kann die Prävention ein besseres Kosten-Nutzen Verhältnis nachweisen als das kurative Angebot? Diese Fragen sind berechtigt. Die Antworten sind aber nicht einfach zu finden. Die Analyse des wirtschaftlichen Nutzens von Gesundheitsförderung und Prävention stellt eine grosse wissenschaftliche Herausforderung dar.

Umso erfreulicher ist es, dass es in der Schweiz einige Pionierstudien gibt, die diese Herausforderungen angenommen haben. Im Jahre 2009 untersuchte die Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz (VIPS) die Kosten-Nutzen-Aspekte von vorbeugenden Medikamenten. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) finanzierte eine ökonomische Bewertung verschiedener Massnahmen zur Unfallprävention. Eine Studie aus 2004 des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich befasst sich ebenfalls mit der Wirtschaftlichkeit von Präventionsmassnahmen. Und last but not least liegen nun auch die Forschungsergebnisse des Bundesamts für Gesundheit vor. Die Universität Neuenburg und das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie berechneten im Auftrag vom BAG das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Präventionsmassnahmen in den Bereichen Tabak, Alkohol und Strassenverkehr.

Die nun vorhandenen Studien bringen interessante, ermutigende Ergebnisse und ebnen den Weg für weitere Untersuchungen. Künftig wird es darum gehen, die Methoden in diesem Bereich der Forschung und Evaluation zu verfeinern. Aber auch die Datengrundlagen sollen nach Möglichkeit ausgebaut, verbessert und vereinheitlicht werden, damit uns in Zukunft noch genauere und zuverlässigere Forschungsergebnisse zur Verfügung stehen werden.


Stefan Spycher
Vizedirektor
Bundesamt für Gesundheit

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