Aus erster Hand
Mai. 2016Psychische Gesundheit
Editorial Margreet Düetz Schmucki. Wer sich mit gesundheitlichen Themen befasst, wird sich bald bewusst, wie bedeutsam die psychische Gesundheit ist. Die psychische Gesundheit prägt unser Wohlbefinden entscheidend mit. Psychische Krankheiten hingegen können unsere Lebensqualität, besonders auch unsere Beziehungen zum Umfeld, stark beeinträchtigen. Diese Erkenntnis hat in den vergangenen Jahrzehnten zu verschiedensten Projekten und Initiativen in Prävention und Gesundheitsförderung, in der Gesundheitsversorgung, aber auch im Bildungswesen und in der Arbeitswelt geführt.
Die psychische Gesundheit hat sich zudem zu einem bedeutenden gesundheitspolitischen Thema entwickelt. Heute anerkennen Bund und Kantone, dass psychische Krankheiten eine grosse Krankheitslast mit sich bringen und die psychische Gesundheit ebenso wie die körperliche Gesundheit geschützt und gefördert werden soll. Auch die bundesrätliche Gesamtschau «Gesundheit2020» nimmt die psychische Gesundheit als Thema auf. Besonders betont wird das Setting Arbeitsplatz: Menschen mit psychischen Krankheiten soll geholfen werden, sodass eine Ausgliederung aus dem Arbeitsprozess bei psychischen Problemen verhindert werden kann. Das Bundesamt für Gesundheit arbeitet im Bereich der psychischen Gesundheit eng und erfolgreich mit der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz zusammen. Letztes Jahr entstand der gemeinsame Bericht «Psychische Gesundheit in der Schweiz», welcher die geplanten Massnahmen für die kommenden Jahre beschreibt. Aktuell wird an einem Aktionsplan zur Suizidprävention gearbeitet. Obwohl in den letzten Jahren die Suizidrate für die Schweiz rückläufig war, kann noch mehr getan werden, um Suizide und Suizidversuche weiter und nachhaltig zu reduzieren.
Auch den Versorgungsangeboten für Menschen mit psychischen Krankheiten kommt eine grosse Bedeutung zu.Gemäss dem im März 2016 vom Bundesrat verabschiedeten Postulatsbericht «Zukunft der Psychiatrie» verfügt die Schweiz über eine qualitativ hochstehende psychiatrische Versorgung. Der Bericht zeigt aber auch, dass weiterhin Entwicklungspotenzial besteht.
Ich bin überzeugt, dass mit den geplanten Massnahmen bis ins Jahr 2020 in Zusammenarbeit mit den Kantonen, der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz und privaten Organisationen wichtige Fortschritte für die psychische Gesundheit der Bevölkerung erreicht werden können.
Margreet Duetz Schmucki,
Leiterin Sektion Nationale Gesundheitspolitik,
Bundesamt für Gesundheit