Sprunglinks

zurück

Gemeinschaftsgastronomie äussert sich zu Qualitätsstandards

Ausgabe Nr. 83
Nov. 2010
Gesundheitsfolgenabschätzung

Gesundheitsförderung. Anbietende und Konsumierende der Gemeinschaftsgastronomie stehen den im Dezember 2009 veröffentlichten Qualitätsstandards für eine gesundheitsfördernde Gemeinschaftsgastronomie grundsätzlich positiv gegenüber, äussern aber auch Bedenken.

Angesichts der ständig steigenden Zahl ernährungsbedingter Krankheiten gewinnen die Ernährungswelten der Bevölkerung immer mehr an Bedeutung. Zu diesen gehört auch die Gemeinschaftsgastronomie. Der Schweizer Verband für Spital-, Heim- und Gemeinschaftsgastronomie (SVG) geht von über einer Million Personen aus, die sich täglich in der Gemeinschaftsgastronomie verpflegen. Sie ist deshalb ein wichtiger Ansatzpunkt für Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention. Vor diesem Hintergrund entwickelte ein Gremium aus Ernährungsfachleuten im Jahr 2009 die «Schweizer Qualitätsstandards für eine gesundheitsfördernde Gemeinschaftsgastronomie». Es handelt sich um Standards in Form von Empfehlungen für die Bereiche Verpflegungsangebot, Kommunikation (z. B. Feed­backkultur) und Ambiente (z. B. Raumgestaltung) sowie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

«Je gesünder, desto günstiger»
Bei einer Umfrage bei Fachleuten wie auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten reagierte die Mehrheit der Befragten grundsätzlich positiv auf die Idee der Einführung von gesundheitsfördernden Standards. Bedenken gab es jedoch bezüglich der praktischen Umsetzung, vor allem in Hinblick auf die finanziellen Folgen für die Anbieterinnen und Anbieter (zusätzlicher Ressourcenbedarf), aber auch für die Konsumentinnen und Konsumenten. Weiter wurden Befürchtungen laut, dass die Einführung von Standards mit einer Art Nivellierung innerhalb der Gemeinschafts­gastronomie und einer Einschränkung des Verpflegungsangebots einhergehen könnte. Es wurde unterstrichen, dass die Gemeinschaftsgastronomie viel Spielraum braucht, weil sie jeden Tag dieselben Menschen verpflegt. Seitens der Konsumierenden zeigte sich, dass das grösste Potenzial, um sie für eine gesündere Ernährung zu motivieren, in einem Angebot nach dem Motto «Je gesünder, desto günstiger» liegt. Es gilt demnach, die Konsumierenden mit preislich attraktiven und gleichzeitig gesunden, schmackhaften sowie schön präsentierten Gerichten zu einer gesünderen Ernährung im Alltag zu bewegen.

«Good Practice»-Strategie
Für die Umsetzung der Qualitätsstandards wird die Strategie der «Good Practice» − also der Verbreitung von guten, praxistauglichen Lösungen − verfolgt. Hierzu setzen die Forschungspartnerinnen und -partner der Berner Fachhochschule (BFH) und der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) ihre Zusammenarbeit mit der Praxis fort. Finanziell und fachlich unterstützt werden sie vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und von einem interdisziplinären Fachgremium.

Links

Kontakt

Valérie Bourdin, Sektion Ernährung und Bewegung, valerie.bourdin@bag.admin.ch

Nach oben