Boasting an enormous food pyramid at its centre, the attractively designed stand with its interactive options in Hall 35 drew a correspondingly large number of visitors. Interest was also shown in the food game devised specially for the Comptoir, the whee
Sep. 2012Digitalisierung im Gesundheitswesen
Gesundheitsinformationen aus dem Web. Das Internet ist zu einem alltäglichen Medium geworden. Mehr als die Hälfte der Personen mit Internetzugang suchen nach Informationen zu Gesundheitsthemen und nutzen die zahlreichen Angebote. Zwei Drittel davon stellen allerdings die Vertrauenswürdigkeit der gefundenen Informationen in Frage.
Frau B., 43 Jahre alt, tippt das Stichwort «Diabetes» in das Suchfeld ihrer Suchmaschine. Diese Diagnose hat der Arzt bei ihrem Schwiegervater gestellt. Sie sucht nach Hintergrundinformationen und Tipps für den Alltag sowie nach Hinweisen zur richtigen Ernährung. Gemäss einer kürzlich veröffentlichten Studie des amerikanischen Pew Research Center suchen Menschen, die wie Frau B. ihre Angehörigen betreuen oder beraten, im Internet besonders intensiv nach Gesundheitsthemen. Oben auf der Liste der häufigsten Suchanfragen stehen Informationen zu spezifischen Krankheiten oder Gesundheitsproblemen, gefolgt von Informationen zu medizinischen Behandlungen. Gemäss einer Umfrage des gfs-Forschungsinstituts aus dem Jahr 2011 nutzen auch in der Schweiz 51% der Personen mit Internetzugang das Internet für Informationen zum Thema Gesundheit. Auch bei uns steht die Suche nach Informationen über eine bestimmte Krankheit an erster Stelle. Nur eine Minderheit sucht Informationen zu den Themen Prävention, Krankenversicherung oder zum Ort für die beste Behandlung. Forscher der Universität Lugano haben 2011 herausgefunden, dass fast ein Drittel der Befragten das Internet dazu nutzten, um sich vor einem Arztbesuch über ein gesundheitliches Problem zu informieren. Gute Websites können dazu beitragen, den Wissensstand und letztlich die Gesundheit von Patienten zu erhöhen.
Skepsis ist angebracht
Nicht alle Informationen im Internet sind korrekt. «Ich finde im Internet oft Informationen, denen ich nicht vollständig vertrauen kann.» Diese Aussage erachteten in der gfs-Umfrage über zwei Drittel der Internetnutzenden als voll oder eher zutreffend. Die Stiftung «Health on the Net» (HON, s. auch «Forum» S. 4) mit Sitz in Genf hat eine Art Checkliste entwickelt, welche Internetnutzenden hilft, selbst zu beurteilen, ob die Gesundheitsinformationen auf einer bestimmten Website vertrauenswürdig sind oder nicht (vgl. Kasten). Beispielsweise sollte auf einer Website mit Gesundheitsinformationen darauf hingewiesen werden, dass die gefundenen Informationen mit einer medizinischen Fachperson, z.B. mit der Ärztin oder dem Apotheker, besprochen werden sollten. Betreiber können ihre Websites von «Health on the Net» zertifizieren lassen. Das HON-Zertifikat bestätigt, dass die acht Prinzipien des HON-Codes eingehalten wurden (vgl. Kasten). Über eine spezielle Suchmaschine können Informationssuchende gezielt nach HON-zertifizierten Gesundheitsseiten suchen.
Den Benutzerinnen und Benutzern entgegenkommen
Betreiber von gesundheitsbezogenen Websites sollten ihre Seiten für Suchmaschinen optimieren und aktuelle Informationen anbieten, die für Nutzerinnen oder Nutzer von Bedeutung sind. Zur Erhöhung der Verweildauer empfiehlt es sich, neben Informationen über Krankheiten zum Beispiel auch aktuelle Präventionsinformationen in die Website zu integrieren, etwa Tipps für einen gesunden Znüni für Erstklässler oder Empfehlungen zur Grippeimpfung im Herbst. Das Gesundheitsportal Österreich führt auf diese Weise mit aktuellen Inhalten durch das ganze Jahr. Eine Navigation, die einen Einstieg nach Zielgruppen und Lebenssituationen erlaubt, und aussagekräftige Bilder steigern die Attraktivität einer Website zusätzlich.
Qualitätscheck für Gesundheitswebsites
1. Sind die Autoren und Redakteure qualifiziert?
2. Macht die Website deutlich, dass sie das Arzt-Patient-Verhältnis lediglich ergänzt und nicht ersetzt?
3. Welches sind Absicht und Zielpublikum der Website?
4. Wie geht die Website mit den persönlichen Daten ihrer Benutzer um?
5. Werden die Quellen der Informationen und das Datum der letzten Aktualisierung angegeben? Sind die Behauptungen über Vor- und Nachteile von bestimmten Produkten oder Behandlungsmethoden mit stichhaltigen Begründungen untermauert?
6. Sind Name und Kontakt des Herausgebers der Website angegeben?
7. Wie und von wem wird die Website finanziert?
8. Sind Werbung und redaktioneller Inhalt der Website klar getrennt?
Aus: Stiftung «Health on the Net», www.hon.ch
Fakten und Zahlen (2011)
– Internetnutzung in der Schweizer Gesamtbevölkerung: 85%
– Internetnutzung bei den 60- bis 69-Jährigen: 80%
– Internetnutzung bei den über 70-Jährigen: 42%
– Nach E-Mail ist die Nutzung von Suchmaschinen die wichtigste Anwendung.
– 51% der Internetnutzenden in der Schweiz bzw. 44% der Gesamtbevölkerung suchen im Internet nach Informationen zu Gesundheitsthemen. Internet ist eine wichtige Quelle für Informationen über Gesundheitsthemen, liegt aber hinter traditionellen Medien wie Broschüren, Radio und Fernsehen, Tageszeitungen und Zeitschriften.
– Am häufigsten werden Informationen über bestimmte Krankheiten gesucht.
– Informationen zur Prävention, zur Krankenversicherung oder zum besten Ort für eine Behandlung werden nur von einer Minderheit gesucht.
– 16% der Personen, welche sich über Internet zu Gesundheitsthemen informieren, tun dies auch über Foren oder Web-2.0-Plattformen.
– Gut zwei Drittel der Personen, die das Internet für die Suche nach Gesundheitsthemen nutzen, stellen die Vertrauenswürdigkeit der Information voll oder eher in Frage.
Aus: gfs-Studie «Bevölkerung und E-Government», Bern 2011
http://www.egovernment.ch/dokumentation/studien/00060/index.html?lang=de&p=3
Kontakt
Claudia Appenzeller-Winterberger, Sektion Innovationsprojekte, claudia.appenzeller@bag.admin.ch