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Kritische Lebensereignisse im Erwachsenenalter

Ausgabe Nr. 132
Dez. 2021
Kritische Lebensereignisse

Kritische Lebensereignisse verändern auch im Erwachsenenalter Lebensumstände und erzwingen Anpassungen an neue Situationen. Der Umgang mit ihnen hängt auch von der Persönlichkeit und vom Umfeld ab.

Stellen wir uns eine 43-jährige Frau vor, die plötzlich ihren Mann aufgrund eines Herzinfarkts verliert und nun neben ihrer Teilzeitarbeit drei schulpflichtige Kinder alleine grossziehen muss. Der tragische Schicksalsschlag zwingt sie dazu, ihr Leben neu zu gestalten. Nach erster Trauerbewältigung gelingt es ihr, das Leben wieder in die Hand zu nehmen: Sie lässt sich psychologisch betreuen, kann in Absprache mit ihrem Arbeitgeber auf Jahresarbeitszeit umstellen, damit sie während der Schulferien öfter zu Hause sein kann. Sie entscheidet sich aktiv dazu, sich der neuen Situation zu stellen. Kritische Lebensereignisse bieten immer auch Chancen, das Leben oder Teile davon zu ändern oder eigene Ziele anzupassen.

Situationsbewältigung wird zentral

Kritische Lebensereignisse sind Ereignisse, die als Ursachen für psychische und körperliche Beschwerden gelten, Stress­reaktionen auslösen oder das Immunsystem beeinträchtigen. Die Vulnerabilität hängt von den Lebensumständen, dem Lebensstil, den Gewohnheiten, der genetischen Ausstattung oder sonstigen Persönlichkeitsmerkmalen ab (z.B. Selbstwertgefühl oder soziales Umfeld). Gerade das Umfeld der Frau aus unserem Beispiel ist eine gros­se Hilfe: Sie hat einen stabilen Freundeskreis und eine Familie, zu der sie ein enges Verhältnis hat. Dies gibt ihr emotionale Unterstützung und entlastet sie, zum Beispiel in der Kinderbetreuung.

Kontakt

Eva Bruhin
Sektion Präventionsstrategien

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