Sprunglinks

zurück

Aus erster Hand

Ausgabe Nr. 97
Mär. 2013
Nichtübertragbare Krankheiten

Editorial Andrea Arz de Falco. Heute leben wir doppelt so lange wie die Menschen vor hundert Jahren. Diese massiv höhere Lebenserwartung verdanken wir den medizinischen Fortschritten, den Fortschritten von Wirtschaft und Gesellschaft, der Verbesserung von Hygiene und Bildung, dem Ausbau der Sozialversicherungen usw. Die Verbesserung unserer Lebensqualität brachte auch eine Veränderung unseres Lebensstils und unserer Arbeitsbedingungen mit sich.

Allerdings hat diese durchaus glänzende Medaille auch eine Kehrseite: die Zunahme chronischer Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronischer Leiden der Atemwege. Diese nicht von einer Person zur anderen übertragbaren Krankheiten mit langer Krankheitsphase sind inzwischen die häufigste Todesursache in unserer Gesellschaft.

Allerdings stehen wir dieser Zunahme chronischer Krankheiten nicht machtlos gegenüber. Mehr als die Hälfte dieser Erkrankungen könnten nämlich vermieden werden. In der Tat werden sie durch die­selben Risikofaktoren begünstigt: eine unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel, die Schädigung durch Alkoholmissbrauch und Rauchen. Um dieser Bedrohung unserer Gesundheit entgegenzutreten, muss jede und jeder persönlich Verantwortung übernehmen. Und auch die Gesundheitspolitik muss in die Prävention nicht­übertragbarer Krankheiten und in die Gesundheitsförderung investieren. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass Faktoren wie Einkommen, Bildung, Umwelt usw. den Gesundheitszustand der Bevölkerung direkt beeinflussen.

Der Bundesrat möchte die Mittel zur Bekämpfung chronischer Krankheit schaffen, dies ist eines der Ziele der globalen Strategie «Gesundheit 2020». Die Stärkung und Entwicklung von Massnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention sind dabei zwei Schlüssel zum Erfolg. Das Sprichwort «Vorbeugen ist besser als heilen» hat nichts von seiner Gültigkeit eingebüsst!

Andrea Arz de Falco, Leiterin des Direktionsbereiches Öffentliche Gesundheit, Vizedirektorin Bundesamt für Gesundheit

Nach oben