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Aus erster Hand

Ausgabe Nr. 82
Sep. 2010
Herausforderung Sucht

Editorial Andrea Arz de Falco. Die Schweiz wird oft als Pionierland gelobt, wenn es um Suchtpolitik geht. Doch nicht nur sich ändernde gesellschaftliche Realitäten (24 –7-Gesellschaft, Beschleunigung und unbeschränkte Verfügbarkeit) und neue Herausforderungen in der Praxis (z. B. Überschneidung von Szenen, Mischkonsum) tragen neue Fragen und Herausforderungen an die schweizerische Suchtpolitik heran. Vielmehr lassen Erfahrungen aus der Praxis ebenso wie wissenschaftliche Erkenntnisse die Einsicht reifen, dass adäquate Antworten auf die vielfältigen Suchtprobleme dank eines integrierten Ansatzes erfolgreicher gestaltet werden können.

Eine Steuergruppe, bestehend aus den Präsidien und je zwei Delegierten der drei ausserparlamentarischen Kommissionen im Präventionsbereich – der Eidgenössischen Kommissionen für Alkoholfragen, für Drogenfragen und für Tabakprävention – ,haben sich intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Am 1. Juni haben die Kommissionen ihren gemeinsamen Bericht «Herausforderung Sucht – Grundlagen eines zukunftsfähigen Politikansatzes für die Suchtpolitik in der Schweiz» dem Bundesamt für Gesundheit überreicht. Aus gesundheitspolitischen Überlegungen steht das Leitbild für ein breiteres Verständnis von Sucht ein und schlägt eine neue strategische Ausrichtung für die schweizerische Suchtpolitik vor. Es mündet in zehn Leitsätze, die diese in einen neuen, substanzübergreifenden Rahmen stellen und eine sozietale Debatte über neue Wege anregen wollen.

Dies ist Grund genug, Ihnen das Leitbild, den Bericht und mögliche erste Auswirkungen auf die schweizerische Suchtpolitik in dieser Ausgabe von spectra näherzu­bringen.

Viel Vergnügen bei der Lektüre!


Andrea Arz de Falco
Leiterin des Direktionsbereichs
Öffentliche Gesundheit
Vizedirektorin Bundesamt für Gesundheit

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